Was bei den Kommunalwahlen schon ganz normal ist, ist bei den Bundestags- und Landtagswahlen noch nicht erlaubt: Das Wählen von 16- und 17-Jährigen.
Die Bundestagswahlen haben wieder einmal vieles gezeigt. Unter anderem, dass es starke Unterschiede zwischen den jungen und den alten Wählern gibt. Und, dass die älteren Wähler immer noch einen bedeutend größeren Einfluss haben. Bei den Erstwählern und auch bei den Juniorwahlen zeigt sich allgemein, dass die jungen Leute nicht begeistert von den Volksparteien sind. Sie sind vor allem für die Grünen und die FDP und sie wählen häufiger kleine Parteien. Trotzdem ist jetzt wieder, zumindest rechnerisch, eine große Koalition möglich. Wie kann das sein?
Nun, wir haben einfach bedeutend mehr alte Wähler als Junge. Der Großteil der Wählenden ist verhältnismäßig alt, wodurch die Stimmen der jungen Wähler fast schon untergehen.
Eine Möglichkeit, dagegen anzugehen, ist wohl das Herabstufen des Wahlalters auf 16 Jahre. Die momentane Politik hat vor allem auf die Jugend einen großen Einfluss. Und genau diese Jugend kann kaum etwas mitbestimmen. Immer mehr kommt ein Gefühl der Ohnmacht auf. Die Jugend möchte entscheiden, möchte ihre Zukunft retten. Aber sie können es nicht!
Klar, gibt es viele, die noch nicht so viel über Politik wissen, nicht so reflektiert sind, nicht so viel Erfahrung haben.
Aber gibt es das nicht genauso bei Erwachsenen? Sind es nicht vor allem die Erwachsenen, die eine Partei wählen, weil sie es ja schon immer getan haben? Und sind es nicht auf der anderen Seite die jungen Menschen, die am ehesten für ihre Rechte protestieren? Wer hat sich denn bei Friday for Future eingesetzt? Genau. Die, die momentan gerade erst wählen können oder etwas zu jung sind.
Natürlich gibt es 16- oder 17- Jährige, die nicht reflektiert sind. Die nicht genau wissen, wie die Welt oder schon allein wie Deutschland funktioniert. Trotzdem gibt es so viel mehr Personen, die sich schon viel informiert haben, die sich eine Meinung gebildet haben, die etwas verändern wollen. Und wenn Deutschland eines braucht, dann ist es Veränderung. Innovation. Neue Ideen.
Der Artikel spricht vielen Jugendlichen sicherlich aus der Seele. Er hat guten appellierenden Charakter, dass wir eine Neuanpassung unbedingt brauchen.